Reproducing Them Infinitely
Auf der Suche nach einer Demokratisierung des künstlerischen Produktionsprozesses bringt Léon Ferrari ab den 1970er Jahren eine Vielzahl unlimitierter und unsignierter Editionen seiner Kunstwerke in Umlauf. Reproducing Them Infinitely verweist auf das sich darin wiederspiegelnde egalitäre Kunstverständnis Ferraris und rückt es in den Fokus dieser Ausstellung. In Zusammenarbeit mit der Fundación Augusto y León Ferrari Arte y Acervo (FALFAA) und dem Taller Humano werden ausgewählte Grafiken Ferraris zur Verfügung gestellt, die an den Wochenenden mit dem Siebdruckverfahren von den Besucher*innen selbst vervielfältigt werden können.
Reproducing Them Infinitely vereint Werkserien verschiedener Schaffensperioden Ferraris, die seine unablässige Kritik gegenüber den Institutionen religiöser wie politischer Macht illustrieren. Mit den Mitteln der Bild- und Objektmontage dechiffriert er die Ikonographie des westlichen Kunstkanons als Repräsentationen von Gewalt und collagiert sie mit Zeitdokumenten von Krieg, Diktatur und Gewaltherrschaft. Gleichzeitig findet Ferrari mit Werkserien wie den Esculturas Sonoras oder Brailles eine Sprache, die die Macht der Bilder dekonstruiert, da sie die Erfahrung von Kunst vor das Sehen stellt. Ziel der Ausstellung ist es, einen Resonanzraum der Arbeit Ferraris zu schaffen, an dem das Publikum unmittelbar und mit allen Sinnen teilhaben kann.
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